Kemer, 50 km südwestlich von Antalya ist mit etwa 20.000 Einwohnern die kleinste der drei von uns
bereits im Februar besuchten Städte an der Türkischen Riviera. Auch hier gibt es zahlreiche
Einkaufsmöglichkeiten, einen Jachthafen und natürlich jede Menge Strand,
allerdings sehr steinig. Aber das Besondere ist, dass gleich hinter der
Stadt die Berge des Taurus beginnen.
Unser eigentliches Ziel waren die Frühlingsblüher im Gebirge. Beim ersten Mal Ende
Februar waren wir zu zeitig hier und diesmal zu spät, um es gleich vorweg zu
nehmen. Das Laub von Krokussen, Alpenveilchen u. a. war noch zu sehen, aber
keine Blüten.
Überhaupt waren die Almen eine herbe Enttäuschung, denn außer einer
leuchtenden roten Wolfsmilch war alles von den Ziegen abgefressen oder stark
gedüngt.
Nur eine sehr versteckte und gegen Ziegen abgeschirmte Orchideenwiese fanden
wir nach Empfehlung unserer Hotelchefin. Danke nochmal, Ellen und Illona für
Eure Tipps!
Somit war unsere zweite Türkei-Reise vom 5. bis 15. Mai eine Wander- und Naturreise, bei der aber auch der Strand
und die Historie nicht zu kurz
kamen.
Strand von Kemer
Als erste Tour bestiegen wir den Kemer Hausberg (312 m). Leider wurden wir
an der falschen Stelle abgesetzt und fanden nicht den Weg, der uns in 2
Stunden hoch und wieder runter gebracht hätte. Stattdessen waren es wohl
mehr als 4 Stunden ohne Wasser bei fast 30 °C. Meine liebe Gabi war sehr
tapfer!
Der Blick auf Kemer vom Kemer Hausberg zeigt die einzigartig schöne Lage des Badeortes.
Zum Abstieg wählten wir den kürzeren und bequemeren Weg auf der
Schotterpiste. Allerdings sieht man auf diesem Weg immer den Gipfel vor
sich, was ja auch nicht gerade motiviert.
An der Schotterpiste hätten wir auch nicht die zahlreichen Alpenveilchen
gesehen. Leider nur noch die Blätter. Hier in der Bildmitte wächst eine
Pflanze im Loch eines Tuffsteins. Es ist erstaunlich in welchen trockenen
Schotter die Pflanzen wachsen.
Für die folgenden Tage haben wir uns ein Mietauto genommen. Es hätte ein
Jeep sein müssen, denn hier vor der Furt mussten wir kapitulieren.
Blühende Bergwiesen fanden wir hier oben nicht.
Die Ziegen haben alles abgefressen.
Nur die wohl giftige Wolfsmilch haben sie stehen gelassen.
Hier oben fanden wir mehrere Exemplare der Griechischen Landschildkröte.
Ein besonderer Höhepunkt unserer Gebirgsstreifzüge war diese
Orchideen-Wiese. Sie war mit einer Umzäunung gegen die Ziegen geschützt. Ein
Tipp von unserer Hotelwirtin.
Mit dem Mietauto haben wir auch historische Stätten und Strände besucht.
Hier ist beides zusammen. Oben rechts auf dem Felsen sind Mauerreste zu
sehen, und am Ende des Strandes mündet ein Fluss, an dessen Ufern die antike
Stadt Olympos einstmals stand.
Olympos ist die älteste Stadt an der Küste Lykiens und erstreckte sich
entlang des gleichnamigen Flusses.
Phaselis ist eine weitere antike Stadt, gegründet im 7.
Jahrhundert vor Christus, die auch einen sehr schönen Sandstrand hat, ideal
zum Eintauchen in die Vergangenheit mit anschließendem Sonnenbad. Im Bild
die Straße zum Hafen.
Das Amphit-Theater von Phaselis mit Blick in die Bergwelt. Schön, wenn man
hier allein ist und nicht mit einer ganzen Busladung. So kann man die
Gedanken weit in die Vergangenheit schweifen lassen: Was hatten die Leute
wohl an? Wie und was sangen und tanzten die Künstler? Was war das Glück
dieser Leute und wovor hatten sie Angst?
Ganz wichtig scheint das Baden für sie gewesen zu sein, denn in fast jeder
Ruinenstadt findet man Badehäuser.
Nur wenige hundert Meter von der Ruinenstadt Phaselis entfernt, befindet
sich ein zauberhafter Naturstrand. Hier unter alten knorrigen Bäumen
schlugen wir unser Lager auf, schauten aufs Meer und die Berge und gingen
natürlich auch ins Wasser. Der 500 m lange Strand hatte etwa 10 Besucher,
obwohl der kostenlose Parkplatz gleich am Strand war. Idylle pur.
Es wäre zu schön gewesen. Etwa um die Mittagszeit kamen, Piraten gleich,
fünf Schiffe in die Bucht. Statt mit Kanonen feuerten sie mit Schallkanonen
in unsere Richtung: "Ra Ra Rasputin, Russias Greatest
Love Machine". Ja, so geht es den letzten Paradiesen überall auf der
Welt, die Tiere und Pflanzen und die Ruhe verschwinden, und die Menschen
sind da.
Das familiär geführte "Erendiz Kemer Resort Hotel" hat 34
Zimmer auf drei Etagen. Es ist von einer großen Gartenanlage umgeben, die
das Gebäude förmlich zuwächst.
Das Stadtzentrum ist 2 km und der Strand 2,5 km entfernt.
Es fährt ein Shuttlebus.
Pool und Poolbar
Die Kochkünste des Küchenchefs sind hervorragend. Jeden Tag eine andere
Suppe, gegrilltes und gut gewürztes Fleisch und bis zu 14 Salate habe ich
gezählt.
Zum Frühstück und Abendbrot haben wir uns immer im Garten getroffen. Von
unseren sympathischen, jungen Tisch-Damen habe ich leider kein Bild.
Hier würden wir gern noch mal herkommen.