Dorf der Bulang

Es gibt etwa 100.000 Angehörige der Bulang-Nationalität, die hauptsächlich in den Gebirgsgebieten des Kreises Menghai in Xishuangbanna an der Grenze zu Myanmar (Burma) leben. Die Tour startete mit einer 4 stündigen Busfahrt von Jinghong nach Rabada in Kreis Menghai.


Die Tour verabredeten wir im Mekong-Cafe.


Auf dem Weg besuchten wir den Octagonal Pavilion und Tempel in Jingzhen.




Von Rabada waren es noch 2 Stunden Fußmarsch zum Dorf Manmai. Ganz links hinten ist der Rauch ihrer Feuer zu sehen.


Es wurde gerade dunkel als wir ankamen. Die Häuser des Dorfes kleben am Berghang.


Vanda coerulea, die Blaue Orchidee wächst auf dem Dach eines Hauses, um die Bewohner zu beschützen. Eine blaue Orchidee ist sehr selten. Sie kommt hier in Höhen von 800 bis 1.200 m vor. Die Sammlung von Wildexemplaren für den internationalen Markt führte zu ihrer Dezimierung. In der Natur sah ich keine, obwohl wir hier viele Stunden durch den Regenwald wanderten.


Die Häuser hier in Xishuangbanna sind zweistöckig und aus Holz und Bambus gebaut. Unten lebt das Vieh und oben gibt es einen großen Raum zum Schlafen und Kochen. Bei schönem Wetter hält man sich auf dem Balkon auf. Hier gibt es auch Wasser und es wird Wäsche gewaschen.


Das Essen wird über dem offenen Feuer in der Mitte des Raumes gekocht. Zum Sitzen dienen winzig kleine Hocker.


Meine Begleiter waren, rechts beginnend: mein Freund und Kollege Jie Chen von der Nanjinger Agraruniversität, eine Biologin aus den USA und unser einheimischer Führer aus einem Backpacker-Restaurant in Jinghong, den Namen habe ich leider vergessen.


Hier wird auch Schnaps gebrannt und ganz entgegen chinesischer Sitte in großen Blechtassen serviert. Neben einer Glühbirne gab es auch einen Fernseher (rechts oben im Bild). Der Strom kam wahrscheinlich von einem Benzin-Generator.


Die Speisen werden auf einem sehr niedrigen Bambustisch serviert. Die Kleidung hängt auf einer Leine und die "Betten" werden auf einem Holzpodest, ebenfalls sehr niedrig, zur Schlafenszeit ausgerollt. Die Plastikplane links im Hintergrund dämpft den Wind, der durch die Ritzen pfeift. Für den nächtlichen Toilettengang ist eine Taschenlampe unbedingt zu empfehlen.


Bleibt noch zu erwähnen, dass sich die Schweine frei im ganzen Dorf bewegen können ....und auch die Toilette außerhalb des Dorfes aufsuchen.


Die Bulang lieben schwarze Kleidung und eine Turban ähnliche Kopfbedeckung.




Am nächsten Morgen liefen wir 22 km in 8 Stunden von Manmai nach Daluo. Die Entfernung war sicherlich nicht zu lang, aber der Weg führte durch mehrere sehr warm-feuchte Täler mit tropischem Regenwald und Bergrücken mit subtropischen Bergwäldern. Es war wohl der beschwerlichste Marsch, den ich in meinem Leben absolvierte. Oder lag es am Alter? Ich war gerade 60 geworden.


Der Weg, sofern man ihn als solchen bezeichnen kann, war öfter von Baumstämmen abgeriegelt, damit die Haustiere in der Nähe des Dorfes bleiben. Links ging es steil bergan und rechts vom Weg steil nach unten.


In den Täler, die wir bei unserem Marsch durchquerten, war es besonders warm und feucht und absolut kein Windhauch. Die "Grüne Hölle", wie man so schön sagt.


Von Daluo, unten im Tal, waren es noch 2,5 Stunden Busfahrt zurück nach Jinghong. Wir hatten atemberaubende Aussichten über die Wolken-Seen und waren tief drin im Dschungel. Glücklicherweise gab es keine Moskitos oder blutsaugende Würmer. Leider sahen wir aber auch keine Wildblumen, wie z. B. Orchideen, oder irgendein Wildtier.